Nachdem ich bereits mehrere E-Mails bekommen habe, scheint der Bedarf nach einem Blogbeitrag gegeben zu sein.
Was ist passiert?
The Kraft Heinz (KHC) ist deutlich eingebrochen, da sie erhebliche Verluste gemeldet haben und die Quartalsdividende um ca. ein Drittel von 0,625 $ auf 0,40 $ gekürzt wird.
Vorgeschichte
Kraft Foods ging aus der Aufspaltung von Kraft in Kraft Foods und Mondelez 2012 hervor. 2015 fusionierte das Unternehmen mit Heinz (Ketchup) zu The Kraft Heinz Company. Danach wollte man Unilever übernehmen, was aber nicht klappte. Erst rauschte der Kurs in der Euphorie auf 95 $ hoch, um dann langsam aber stetig den Weg Richtung Süden zu nehmen. Dann der Absturz auf jetzt 35 $.
Die Meldung
Kraft Heinz hat den Wert seiner Marken im 4. Quartal um 15,4 Mrd. Dollar abgeschrieben. Die US-Börsenaufsicht SEC nimmt außerdem bereits seit Oktober die Rechnungslegung und die internen Kontrollen des Konzerns unter die Lupe, teilte das Unternehmen mit. Wegen der Milliardenabschreibung und steigender Rohstoffkosten machte Kraft Heinz 2018 einen Nettoverlust von 10,3 Mrd.
Meine ersten Gedanken
Nachdem Panik ein schlechter Ratgeber ist und der Kurs schneller in den Keller rauscht, als ich mein Depot öffnen kann, bleibt genug Zeit zum Nachdenken. Abschreibungen auf Marken, den Goodwill oder das Anlagevermögen sind in der Regel nicht cashwirksam, daher habe ich damit auch kein Problem. Letztlich zählt für mich der Cashflow. Ohne die Zahlen im Detail zu prüfen, scheint es zumindest so zu sein, dass trotzdem 5 Mrd. Dollar verdient wurden. Kraft Heinz besteht auch nicht nur aus Ketchup, sondern hat viele Marken im Portfolio, die täglich millionenfach konsumiert werden. Insgesamt ist die Situation unbefriedigend, aber eine Gefahr für das Unternehmen an sich sollte nicht bestehen. Dies zeigt sich auch daran, dass die Dividende zwar reduziert aber nicht ganz gestrichen wurde.
Die finanzielle Situation
Bisher hat Kraft Heinz 2,50 $ im Jahr ausgeschüttet und bei 112 Aktien bekam ich etwa
112 x 2,50 $ / 1,13 (Wechselkurs) x 0,73625 (Steuer) = 182 € netto Dividende.
Nach der Kürzung auf 1,60 $ pro Jahr errechnet sich meine Dividende zu
112 x 1,60 $ / 1,13 x 0,73625 = 116 € netto.
Also rund 66 € weniger.
Ich habe insgesamt 7.000 € investiert, wovon aktuell 3.500 € Kursverlust in den Büchern stehen. Würde ich jetzt verkaufen und wollte die Dividende wie vor der Kürzung, dann bräuchte ich ein Unternehmen, das mir 182 € / 3.500 € x 100 = 5,2 % Rendite netto liefert (brutto 7,1%).
Würde ich verkaufen, sollte das neue Unternehmen zumindest die gleiche Dividende liefern, was bei einer Investition von 3.500 € einer Bruttorendite von 4,5 % entspricht.
Wenn ich mir ein neues Unternehmen suche, dass mehr Dividende als KHC zahlt und bessere Aussichten hat, dann würde es vermutlich Jahrzehnte dauern, bis der Kursverlust ausgeglichen ist. Das ist schon gar kein Argument für mich.
Alternativ kann ich KHC behalten und hoffen, dass das "Schlimmste" vorüber ist. Derartige Kursabschläge sind oftmals nicht von langer Dauer und es ist durchaus möglich, dass sich die Aktie in ein oder zwei Jahren von ihrem Tief erholt, dann wäre es immer noch möglich zu verkaufen. Da niemand die Zukunft kennt, könnte es auch passieren, das KHC wieder aufgespalten oder selber übernommen wird. Solange Warren Buffett an KHC festhält, ist zumindest nicht alle Hoffnung verloren.
Ich tendiere dazu, erst einmal abzuwarten und beobachte die weitere Entwicklung.
Ich bin gespannt auf eure Meiningen und Gedanken.
Marco (Freitag, 22 Februar 2019 20:02)
Hehe, mein erster Gedanke nachdem ich das eben mit Heinz mitbekommen hab: Oha, da guck ich doch mal, was bei rente-mit-dividende.de dazu gesagt wird. und siehe da, es gibt schon einen Beitrag :) TOP. Fast wie im Börsenticket hier ;).
Zur Aktie: Ich wollte sie mit die letzten Monate immer wieder kaufen, hab dann aber immer gezögert ... nun find ich die Übertreibung evtl n bisschen übertrieben... es wird hart, nun standhaft zu bleiben... freu mich schon auf weitere Meinungen.
Martin (Freitag, 22 Februar 2019 20:26)
Hallo Alex,
auch ich habe KHC mit 100 Stk. im Depot. Aktuell mit 40% im Minus. Panik ist nie ein guter Ratgeber. Die Aktie zu verkaufen, bringt nicht wirklich etwas. Da wie du schon geschrieben hast nur Abschreibungen zum negativen Ergebnis geführt haben und im laufenden Jahr mit ca. 6 Mrd Ergebnis gerechnet wird, mache ich mir auch nicht wirklich Sorgen. Die Dividendenkürzung stört mich da schon mehr, kann ich aber aus Betriebswirtschaftlicher Sicht verstehen. Da ja relativ viel EK vernichtet wurde, will man ein wenig mehr Geld im behalten. Ich denke, dass auch die Dividende sicherlich wieder angehoben wird. Der aktuelle Kurs entspricht nicht wirklich dem Unternehmen und ich denke er wird sich, sicher wieder erholen. Ähnlich wie bei Anheuser Busch nach Dividenkürzung rauschte die Aktie herunter und ist jetzt schon wieder auf Erholungskurs. Fast könnte man sagen, wenn alle verkaufen, sollte man nachkaufen. Bin gespannt, was Buffet macht? Vlt. kauft er sogar weiter zu, wer weiß?
LG Martin
MrVegas (Freitag, 22 Februar 2019 21:53)
Nabend zusammen,
Marken und immaterielle Güter sind schwierig zu bewerten. 10 Milliarden Verlust ist aber schon ein Haufen Holz.
Vielleicht ist der starke Kurssturz auch übertrieben. Mal abwarten was die SEC hierzu veröffentlicht.
Im übrigen schönes Rechenbeispiel mit der Verlustrealisierung.
Grüße aus Franken :-)
Carsten (Freitag, 22 Februar 2019 22:33)
Leider nicht so schöner Abend als KHC Aktionär ....
Ich gebe MrVegas Recht, Marken sind sicherlich schwierig zu bewerten.
Andererseits wird es ein Bewertungsschema geben, man wertet ja nicht Pi mal Daumen einfach mal 16 Mrd. ab.
Ich frage mich, ob die Erhöhung der Rohstoffkosten etwas mit der Markenabwertung zu tun hat. Ich könnte mir vorstellen, daß KHC neben seinen Marken auch NoName Artikel produziert. ( Irgendwer muß ja die Billigmarken herstellen, werden Aldi und Co ja nicht selbst anmixen ). Wenn die Menschen nun vermehrt die Billigmarken kaufen, anstatt Original Heinz, dann würden die Rohstoffkosten ( die ja gleich sind, egal welches Label auf der Flasche pappt ) einen größeren Anteil am Umsatz ausmachen.
Dies würde m.E. erklären, warum die Marken auf einmal soviel weniger Wert sein sollen.
Allerdings würde dies auf ein geändertes Kaufverhalten der Menschen hinweisen, etwas ganz anderes als durch einen trockenen Sommer ausgelöste höhere Rohstoffkosten.
Hat hierzu jemand Info´s ?
MarcoZ (Freitag, 22 Februar 2019 22:53)
Ich werde aufstocken, mind. für 2k-3k, bringt mich net um und mal ehrlich glaubt ihr an Insolvenz? Kurs -30% und Divi auch -30%, fairer Deal ;-), mit viel Potenzial nach oben mit KBV unter 1,0
Wobei ich meine Position dadurch erst verdoppel, bei Alex mit 7k Investition, schaut des ganze schon wieder anders aus, da würde ich wahrscheinlich auch erst abwarten. Wie immer sehr individuell zu sehen das ganze.
gruss
Ashrav (Samstag, 23 Februar 2019 07:19)
Ich habe überlegt was ich machen soll und war drauf und dran die Aktie zu behalten. Aber es wäre Prinzip Hoffnung gewesen und gegen meine Prinzipien. Ich glaube nicht daß die bei KHC das Ruder so bald herumreissen können und Dividendenkürzung ist ein no go. Also habe ich verkauft ... 130 Stück mit 25% Verlust. Mit der freigewordenen Kohle habe ich ABBV aufgestockt und mir ein erstes Paket CVS gegönnt. Ich fühle mich jetzt besser ...
frommi (Samstag, 23 Februar 2019 08:05)
Die Dividendenkürzung war absehbar, da weder der Cashflow noch der zu erwartende Netttogewinn die Dividende gedeckt hat. Meiner Meinung nach ist der Wert jetzt trotzdem kein guter Kauf oder überhaupt Wert gehalten zu werden. KHC hat viel zuviele Schulden (~5*EBITDA, was extrem viel für einen Consumer-Wert ist) und gleichzeitig ist die Bewertung immer noch nicht wirklich im Keller. (~12 x EV / EBITDA (Erwartete Zahlen für 2019), was der Durchschnitt für Consumer-Werte ist). Ich halte KHC durchaus für einen Pleitekandidaten, falls die Zinsen weiter steigen oder der Gewinn weiter sinkt, denn schon aktuell gehen mehr als 30% des Nettogewinns für Zinszahlungen drauf.
Deine Betrachtung ob es sich lohnt die Aktie zu halten sollte auch nicht von Deinem Einstandskurs abhängen, denn die zukünftige Aktienkursentwicklung hat mit Deinem Einstandskurs einfach nichts tun. Es ist eher im Gegenteil so, das es sich lohnt Werte mit Verlust zu verkaufen weil man dann auch einen Gewinn bei einer überbewerten Aktie realisieren kann ohne das man Steuern zahlen muss.
Auf dem Wege kann man die Dividendenzahlungen auch einfacher ausgleichen, da überbewertete Aktien in der Regel aktuell niedrige Dividendenrenditen haben.
In Zukunft am Besten darauf achten Werte wie KHC erst gar nicht ins Depot aufzunehmen, egal ob Buffett oder jemand anders die Aktie hält oder nicht. Dividendenabdeckung durch Cashflow&Gewinn und niedrige Schuldenquoten mit einer entsprechenden Sicherheitsmarge sind der einfachste Weg die Anzahl der Dividendenkürzungen im Depot zu reduzieren.
Für mich ist KHC aktuell erst unter 25$ ein Kauf, da dann Chance/Risiko wenigstens in einem guten Verhältnis stehen.
hessihecko (Samstag, 23 Februar 2019 08:37)
wenn du verkaufen willst könntest du bei der shell b aktie einsteigen. frage mich eh schon die ganze zeit warum du diesen weltkonzern nicht im depot hast?
ist dir die dividensteigerung zu niedrig?
divi wird seit jahrzehnten stabil bezahlt.
der kurseinbruch bei khc ist echt heftig. eventuell wissen einige mehr oder herr buffet will günstig nachkaufen?
grüße aus der EZB stadt
Martin H (Samstag, 23 Februar 2019 10:25)
Hallo zusammen,
KHC hatte ich auch einmal auf meiner Watchlist, jedoch (Gott sei Dank) nicht gekauft. Dabei habe ich mit dem Unternehmen einige Probleme. Wo soll denn in einem gesättigten Markt das Wachstum herkommen um aus einer solchen prikären Situation heraus zu kommen? Hat das Unternehmen genügend Innovationskraft? - ich bezweifel das. Hält man an der Aktie nur aufgrund der Hoffnung auf Besserung fest, oder weil Warren Buffet investiert ist?
Ich glaube, dass man seiner rationalen Überzeugung treu bleiben muss. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Die Geschichte erinnert mich irgendwie an GE. Meine Meinung: Verkaufen.
Jürgen (Samstag, 23 Februar 2019 10:38)
Guten Morgen allerseits,
wenn man jetzt (!) überlegt, was man mit KHC tut, hat man seine Hausaufgaben nicht gemacht. Man sollte sich, bevor man seine erste Aktie kauft, seine Strategie (am besten schriftlich) überlegen. Ein Teil der Strategie bezieht sich dann darauf, wann man eine Aktie wieder verkauft. Welche Bedingungen müssen hierfür gegeben sein? Wichtig, die Strategie kann man im Laufe der Jahre verfeinern und den neuen Gegebenheiten anpassen. Aber das daraus resultierende Handeln sollte immer im bereits festgelegten Korridor stattfinden.
Ich habe das damals bei Kinder Morgen (KMI) so gemacht und auch bei Potash (POT). Die sind damals, laut meiner Planung, konsequent aus dem Programm geflogen.
Grüße und gute Geschäfte
Jürgen
Matthias M. (Samstag, 23 Februar 2019 10:43)
Hallo liebe Kollegen,
nachdem ich bereits mit Alex vor einem halben Jahr zu Heinz geschrieben habe, möchte ich meine Meinung hier nochmal kurz kunt tun.
Rational betrachtet kann Heinz nicht unter gehen! Das Unternehmen hat Fabriken ist produktiv und verdient Geld. Nichts desto trotz befindet sich das Unternehmen in großen Schwierigkeiten. Ich bin hier vom Management mehr als enttäuscht... ich vergleiche die Situation gerne mit der von Frosta vor ein paar Jahren... Das Management sollte sich Fehler eingestehen und schnell handeln um eine neue Richtung einzuschlagen.
Dies ist wie wir bei Frosta gesehen haben, immer noch möglich. Getreu dem Motto: Gegessen wird immer, denke ich das man solch ein Unternehmen kaum gegen die Wand fahren kann. Durchhalten und rational bleiben, liebe Kollegen ! :)
Stefan (Samstag, 23 Februar 2019 11:11)
Hallo zusammen,
ja das mit Kraft Heinz ist schlecht , aber ich denke auch das schlimmste ist vorbei.
Mehr Sorgen macht mit die Abschaffung der Abgeltungssteuer was unser Finanzminister 2021 vorhat.
Ich habe mal gelesen es soll " nur auf Zinserträge " abgeschafft werden.
Wenn die Dividenden mit dem persönlichen Steuersatz versteuert werden müssen,
sinken die Dividendenrenditen bei den meisten Investoren erheblich.
Weiß da jemand etwas genaueres ?
Viele Grüße
Stefan
David (Samstag, 23 Februar 2019 11:23)
Hallo,
"durchhalten" ist aber der falsche Ansatz
Alex hat ja beschrieben, wie er "normal" handelt. Wenn er seinem Schema treu bleibt, müsste die Aktie rational gesehen rausfliegen. Da auf "längere Sicht" hier nicht mit steigenden Kursen oder Dividendensteigerungen zu rechnen ist. Im Gegenteil, eine Dividendenkürzung war der Fall. Und auch bei sowas hat er geschrieben was er "normal" macht. Ansonsten verfällt man der Liebhaberei.
Ich denke auch nicht Das KHK pleite geht, oder auf 10 fällt.. ABER in nächster Zeit wird erstmal so schnell nicht mit denen zu rechnen sein. Preise für verschiedene Produkte zu hoch. SEC Prüfung. Herausnahme aus Edeka Sortiment usw. Ich denke auch nicht das Warren B. seine Aktien nun sugg. abstößt. Aber für einen Dividenenanleger der auf eine gewisse Sicht und JAhre schaut, gibt es halt nun wesentlich bessere Alternativen. Zumal man nicht damit rechnen kann, das der Kurs so zurückkommt, dass man alte Höhen erreicht. (auf absehbare Zeit) Und vorallem der Pschologische Teil..man schaut ins Depot und sieht das rote Minus...plus gesenkte Dividende.. Ich habe auch lange überlegt - gestern bei -20% einzusteigen.. habe es genug erlebt, dass dann wenn die Ami´s dazugestoßen sind es wieder andersrum ging. Aber habe die Finger still gehalten und es war gut. Am Ende - 27%, Den richtigen zeitpunkt zum abstoßen oder kaufen werden wir eh nie treffen. Aber wie schon einige schrieben, wäre das mir zu heiss. Wenn die Zinsen langsam steigen wird das Drama weitergehn. Ich würde erst eventuell bei 6-7% Dividendenrrendite einsteigen, dazu müsste aber der Kurs noch weiter zurückkommen. Ich persönlich denke auch, dass es noch weitere Kürzungen und Abschreibungen von Marken geben wird. Bis wir das Tal durchschreiten wird noch einige Zeit vergehen. Jeder muss selber wissen, ob er dies durchschreiten will, oder andere Entscheidungen trifft.
Alexander (Samstag, 23 Februar 2019 11:44)
Hallo Martin,
meine Gedanken gehen in die gleiche Richtung, ich sehe es so wie du.
Hallo MrVegas,
wegen der Untersuchung der SEC scheint es eher um eine Ungereimtheit von angeblich 25 Mio. $ zu gehen, also keine große Sache wie damals bei Enron etc. Von dieser Seite scheint kein Ungemach zu kommen und eher Routine zu sein.
Hallo Ashrav,
wenn du dich mit dem Verkauf und einer Neuanlage wohl fühlst, dann war es für dich die richtige Entscheidung. Ich handhabe das genauso und habe mich konsequent von einigen Titeln getrennt und das Geld neu angelegt.
Hallo frommi,
du hast natürlich recht, eine Aktie wegen WB zu behalten, ist nicht wegweisend und nur wegen dem Einstandskurs und einem Verlust nicht zu verkaufen ist auch nicht zielführend. Als die auf 90 $ hoch sind, hatte ich die Überlegung auszusteigen, aber naja, im Nachhinein ist man immer schlauer.
Hallo hessihecko,
ich habe bereits zwei Ölwerte, daher habe ich von einem dritten abgesehen.
Hallo Jürgen,
ich habe im Prinzip meine Strategie für mich festgeschrieben und auch meine Kriterien für einen Verkauf (schriftlich) festgelegt, sollte übrigens jeder machen, da hast du recht und es hilft ungemein in schwierigen Phasen. Bei KHC sammle ich in Ruhe erst einmal Informationen und denke darüber nach, wie es weiter gehen soll. Ich hatte früher in "Panik" sofort verkauft und dann feststellen müssen, das ich ein paar Tage später anders entschieden hätte. Dagegen bereue ich keinen einzigen Verkauf, wo ich es ruhiger habe angehen lassen. Die "Depotbereinigung" zum Jahresende hat mir gut getan, ich hatte nur gehofft, 2019 etwas mehr Ruhe zu haben.
Hallo Matthias,
ich sehe jetzt auch keine Insolvenz, es ist ja einiges an Substanz vorhanden und eine Dividendenkürzung ist keine komplette Streichung. Das Management muss sich nur mal langsam bewegen.
Hallo Stefan,
die Quellensteuer dürfte so bleiben. Sollte der persönliche Steuersatz wieder greifen, dann muss wieder das Halbeinkünfteverfahren eingeführt werden, da gibt es genug Gerichtsurteile. Das wissen die jungen Politiker nicht und haben keine Ahnung von dem Ganzen. So wie es derzeit läuft, dürfte der Staat sogar mehr Steuereinnahmen haben.
Hallo David,
danke für dein Post.
So langsam formt sich ein Bild, wie ich es handhaben werde.
Ich danke allen für die bisherigen Kommentare.
Ingo von Mission-Cashflow (Samstag, 23 Februar 2019 11:54)
Ich hatte mich damals gegen ein Investment bei KHC entschieden, weil 3G Capital beteiligt ist. Die haben ja mittlerweile einen Track Record im verbrannte Erde hinterlassen und im Heimatland Brasilien ist deren Ruf scheinbar auf der gleichen Stufe wie der Teufel.
Jetzt bei KHC einsteigen kommt aus 2 Gründen nicht in Frage. Erstens wird die SEC Untersuchung noch am Kurs nagen und zweitens wer einmal die Dividende kürzt, der macht das bei nächster Gelegenheit wieder. Als Dividendeninvestor mit Fokus auf nachhaltigem Dividendenwachstum ein No Go.
Auf Kursgewinne spekulieren ist okay, aber der Staub sollte sich erstmal legen, damit man klar sehen kann, was da kommt.
Viel Glück allen, die drin sind und dabei bleiben!
CU Ingo.
Gudio (Samstag, 23 Februar 2019 13:14)
https://timschaefermedia.com/der-bittere-absturz-von-kraft-heinz-buffett-koennte-das-schmecken/
Norbert (Samstag, 23 Februar 2019 13:19)
Hallo Alexander,
was sagt die SEC ? Die Prüfung der Bilanzierungsmethoden läuft seit Oktober 2018. Wäre es hier um die Existenz gegangen hätte Kraft Heinz seine Zahlen zum Schutz der Anleger früher veröffentlichen müssen. Blieb bisher aus. 3G ist aggressiv. Siehe auch die Verschuldung von AB InBev. Das dürfte wohl auch in der Bilanzierung so sein und wird Buffet nicht verborgen geblieben sein. Die Aussichten bleiben vage und hier sehe ich das Problem. Kraft Heinz ist ein Tanker und man sieht wie andere Food Aktien gestern ebenfalls gelitten haben. Ich warte zunächst ab und versuche Alternativen zu finden.
Gruß
Norbert
Alexander (Samstag, 23 Februar 2019 13:33)
Hallo Ingo,
danke für deinen Beitrag.
Hallo Guido,
den Blog von Tim lese ich regelmäßig. Mal schauen, was die anderen da so schreiben.
Hallo Norbert,
mache ich ebenfalls, ich warte noch etwas und denke nach.
@Sebastian Kurl,
Das ständige Gespämme unter falschen Namen mit Werbung nervt. Bitte unterlasse das. Ich habe den Beitrag gelöscht. Sollte von dieser Seite aus weiterhin mein Blog "verunreinigt" werden, erwäge ich rechtliche Schritte.
Eberhard (Samstag, 23 Februar 2019 13:50)
Hallo Alex, hallo liebe Dividendeneinsammler,
offen gestanden macht es mich etwas sprachlos, wie viel gefühlte "Panik" ich hier nachlesen kann. Ich kann das überhaupt nicht verstehen.
Bei KHC habe ich gestern etwas über 1000 USD verloren, und dann noch jeweils ein paar 100 bei General Mills und Berkshire Hathaway (logischerweise) - und ein paar Minuten später teilt mir mein Broker Interactive Brokers mit, dass mein Depot heute knapp 3500 USD nach oben gesprungen ist.
Was ich damit sagen will, wenn man ein wenig diversifiziert, kann einem so etwas doch vollkommen egal sein. Mal geht es rauf und mal geht es runter. Es gibt jetzt halt ein bisserl weniger Dividende, dafür baut KHC mit dem gesparten Geld Schulden ab. Das ist doch sinnvoll und kommt mir als Mit-Eigentümer doch unmittelbar zu Gute.
Im Übrigen: Wer 16 Milliarden auf Marken abschreiben kann und trotzdem nur 10,3 Milliarden Verlust macht, sollte sich keine allzu großen Sorgen machen.
Euch allen wünsche ich noch ein möglichst stressfreies Wochenende und natürlich beste Grüße in die Fränkische Schweiz
Eberhard
Heiko (Samstag, 23 Februar 2019 14:44)
Hallo Alexander, Hallo zusammen,
eigentlich habe ich immer schnell eine Meinung zu Vorkommnissen, aber ich muß gestehen, bei Kraft bin ich etwas irritiert. Auch wenn viele sagen werden, das war vorhersehbar, hätte ich den Rutsch in seiner heftigkeit so nicht ganz erwartet. Einzelwerte haben halt den Nachteil, daß wenn es abwärts geht, es nichts gibt, was den Trend abfedern könnte, wie z.B. in Sammelanlagen. Ich denke jetzt ist das Kind schon in den Brunnen gefallen und ich würde abwarten, wohin die Reise geht. Beobachten und aus der sich dann abzeichnenden Richtung eventuell sogar noch Gewinn ziehen, in Form von Put oder Covered Call verkauf vielleicht. Anderes Beispiel: Als unlängst Altria abstürzte, freute ich mich riesig, daß dies geschehen ist und ich hab ordentlich nachgekauft. Top finde ich deinen Nachkauf von Spirit Realty. Hab ich auch im Depot und bietet sich aus meiner Sicht auch aktuell zum Tausch gegen Realty Income an, dessen Kurs mir in der letzten Zeit nach Gewinnmittnahme schreit. Spirit ist bestimmt genau so gut wie Realty, hat aber viel mehr Luft nach oben und Realty bietet im Moment nur noch 3,6% Div. Egal wie die Geschichte für dich weiter geht, Kraft ist zwar ein grösserer Posten in deinem Depot, aber auch das wird überstanden werden und dich nicht daran hindern deinen Weg fortzusetzen und kontinuierlich zu wachsen mit deinem Depot. Was bleibt ist halt nur dieses quälende Gefühl wie man es halt richtig macht. Ich lese hier immer gerne mit und danke dir Alexander auf diesem Weg auch noch einmal für deine private Unterstützung für mich.
Gruß Heiko
Bernd (Samstag, 23 Februar 2019 14:46)
Hallo Alex,
Ich habe bei meinem Dividendendepot klare Regeln gesetzt. Eine Reduzierung der Dividende ist bei mir nicht akzeptabel, es sei den sie entsteht durch ein Spin Off.
Was sind deine primaere Ziele mit diesem Depot? Sicherlich einen konstanten Dividendenstrom zu generieren. Ob das Depot an Wert gewinnt, ist doch sekundaer. In diesem Falle hat es dich zweimal erwischt. Die Dividenden werden gekuerzt und der Wert ist um 30% gefallen. Den Wertverlust kannst Du schnell wieder durch alle anderen Werte im Depot aufholen. Den Dividendenverlust allerdings nicht, wenn Du die Aktie haelst.
Mir scheint, dass deinen Gedanken mehr um den Wertverlust als um die Dividendenkuerzung kreisen. Der Grund warum Du soviele Werte im Depot hast ist doch, dass mann auch mal einen starken oder sogar Totalverlust hinnehmen kann. Es ist zwar kein Totalverlust aber schon eine (bzw. zwei) heftige Dellen. Setz nicht auf das Prinzip Hoffnung. Selbst wenn der Kurs sich erholen sollte, hat man die Unsicherheit was das Management mit der Dividende in Zukunft macht. Wie Ingo oben schon sagte, wenn sie einmal die Dividende kuerzen, weiss man nicht mehr wie die Strategie in Zukunft aussehen wird.
Daher wuerde ich zum Verkauf tendieren. Ich wuerde es abhaken und mir was neues suchen. Das hat nichts mit Panik zu tun sondern mit klar definierten Regeln, wie man sein Depot managed.
Jürgen (Samstag, 23 Februar 2019 15:28)
Gestern bei Seeking Alpha aufgeschnappt: There is ketchup in the streets :-)
Marco M (Samstag, 23 Februar 2019 15:37)
Hallo Alex,
Ich möchte dir ein großes Kompliment für deinen sehr informativen Blog machen. Ich werde weiterhin in KHC investiert bleiben und eventuell nachkaufen.
Gruß Marco
Andreas & Sylke (Samstag, 23 Februar 2019 16:27)
Hallo Alex
ich schaue mir das noch bis zur nächsten Dividende an und werde KHC wahrscheinlich danach abstoßen. Das Geld ist dann bei anderen besser aufgehoben (hoffe ich).
Gruß Andreas
Gerry (Samstag, 23 Februar 2019 17:18)
Hallo Alex;
auch bei mir ist KHC im Depot. Verkaufen bei Panik ist nie ein guter Ratgeber und ich denke bei KraftHeinz wird auch in Zukunft viel Geld verdient.
Aber für mich als „Dividend-Growth-Investor“ sind die Vorgänge bei KHC ein Vertrauensbruch, daher setze ich KraftHeinz auf die Abschussliste und werde bei einer technischen Erholung in den nächsten Monaten verkaufen. Wer einmal kürzt, kürzt immer wieder.
David (Samstag, 23 Februar 2019 17:43)
@Bernd
Besser hätte ich es nicht schreiben können. Der Sinn des Depots ist es ja/soll es ja sein, mit 50 Werten das Minimum an GEfahr zu haben und das Maximum an Dividende rauszuholen. Dies wären lt. deinem Plan 2% bei 500.000 eingesetzte Kapital, bei einem Totalverlust, das bei 5% Dividende im Jahr sogar "locker" aufgefangen wird. Hier haben wir aber keinen Totalverlust, daher du nimmst noch Kapital mit , kannst es reinvestieren plus Dividendensteigerungen über Jahre mitnehmen und keine Stagnation. Klar nie überreagieren und nie einfach so verkaufen. Aber wenn man ehrlich ist , ist eine kurzfristige Erholung eher nicht zu erwarten bei der Dividende, eher eventuell ne Gegenreaktion beim Aktienkurs irgendwann. Wann die stattfindet, weis keiner. Ist aber normalerweise bei einem Dividendendepot eh vernachlässigbar. Wenn die Zukunft gut wäre, würde ich auch halten, aber der Anlagehorizont ist einfach nicht lang genug um denke ich hier mehr rauszuziehen. Aber im Endeffekt muss jeder selber entscheiden. Den Nachkauf halte ich für super. Habe es nicht ganz verfolgt, aber warum New York Börse? werden die nicht hier gehandelt? Oder hier zu teuer/anderer Preis?
LG
David
Bergfahrten (Samstag, 23 Februar 2019 18:06)
Hallo Alexander,
danke für den Beitrag! Ich werde meine KHC Position um 1/3 erhöhen und dazu einen ungeliebten ETF verkaufen. Für mein Portfolio in KHC ein klassischer Mittelfeldspieler - wichtig, aber nicht so ein Basisinvestment um finanziell bis zum Limit zu gehen. Da spielen aktuell bei mir nur P&G und Roche.
Viel Erfolg für deine Entscheidung und Grüße
Bergfahrten
Skywalker (Samstag, 23 Februar 2019 22:32)
@bergfarten: wenn Kraft Heinz bei dir ein Mittelfeldspieler ist dann bist du Schalke 04 :))
Bergfahrten (Sonntag, 24 Februar 2019 06:49)
@Skywalker und sorry für off topic - hahaha, guter Tipp nur falsche Liga - Rapid Wien ;-))
Sven (Sonntag, 24 Februar 2019 08:38)
Täusche ich mich, oder spielt der Kurs nun doch eine Rolle?
Michael (Sonntag, 24 Februar 2019 09:23)
Hallo, erst kürzlich hatte ich hier im Blog nach eurer Einschätzung gefragt, weil ich KHC nach dem deutlichen drawdown eigentlich auf meiner Kaufliste hatte und bis dato noch keine KHC besessen hatte. Zum Glück, denn jetzt ist diese Aktie erstmal runter von der Liste. Ob da jetzt ein Boden erreicht ist, ist genauso schwer abzuschätzen wie die Frage ob wieder mehr Umsatz erzielt werden kann. Das versucht KHC offenbar durch Preiserhöhungen. Und Edeka sagt dazu: du kannst mich mal. Nun ist Edeka im Universum der Händler vermutlich nicht der Größte, aber in der Sache doch ein Anfang. Folgen da noch mehr, verdunkelt sich der Himmel immer weiter, gute Dividende hin oder her. Wenn Preiserhöhungen die ultima Ratio sind dann glaube ich handelt es sich um Mismanagement und die Krönung dessen zeigt sich durch die Forschungsinteressen der Börsenaufsicht.
Ich lasse also erstmal die Finger davon. Auch ein Buffett (wieviel Prozent seines Portfolios machen KHC eigentlich aus?) dürfte nicht begeistert sein. Aber, wenn er ähnlich wie Alexander denkt ("schlimmstenfalls gehen mir halt 2% flöten") dann bringt das Herrn Buffett nur näher an die normal Sterblichen, allerdings wird man vermutlich nicht soviel drüber lesen.
Und jetzt der Disclaimer: was würde ich machen wenn ich auf 50% Buchverlust blicken müsste, mit der Strategie dieses Blogs?
1. Mich sehr ärgern und dreimal Sch... brüllen. 2. Nachdem die Dividende nicht mehr erhöht wurde, gelbe Karte, aber unschädlich, denn der Cashflow zählt und das kann man ja mal eine Weile aussitzen. 3. Dividende wurde gekürzt. Eine klare rote Karte, weil die Strategie nichts anderes zulässt. Das tut zwar erstmal weh, aber letztlich hilft es ja auch kosmetisch das tiefe Minus dieser Aktie zu tilgen.
Gruß aus Oberfranken.
Divifreak (Sonntag, 24 Februar 2019 09:24)
Für mich ist die Sache eindeutig:
KHC lag bei mir im Dividendendepot und ist rausgeflogen weil die Dividende gekürzt wurde.Das habe ich für mich festgeschrieben und jetzt hier (das 1.Mal) auch vollzogen.Ich habe dann das Geld in IBM reinvestiert.Ich gehe davon aus,dass mein Invest dort besser angelegt ist,als bei KHC
Bernd (Sonntag, 24 Februar 2019 09:53)
Das soll jetzt keine Schleichwerbung in irgendeiner Form sein aber schau mal auf YouTube nach "Kraft Heinz Aktie – Lasset alle Hoffnung fahren?". Gute Analyse.
Alexander (Sonntag, 24 Februar 2019 11:41)
Vielen Dank allen für eure Kommentare.
@David
Ich hatte die ersten SRC in NY kaufen müssen, weil ich sie nicht über Deutschland bekam. Ich hatte bei einer anderen Aktie die Erfahrung gemacht, wenn ich einen Anschlusskauf in Deutschland tätige, wurde die Aktie dann zweimal im Depot aufgeführt. Einmal als US-Invest und einmal als in Deutschland gekauftes Unternehmen. Da ich vieles versuche zu automatisieren, d. h. die Übersichten etc., müsste ich jedes mal alles händisch korrigieren. Da zahle ich lieber 10 € einmalige Gebühr und spare mir jeden Monatsabschluss die Arbeit.
@Sven
Im Prinzip spielt der Kurs keine Rolle, aber ein bisschen schaue ich schon, wie das Investment steht. In Betrachtung meines Gesamtportfolios sind 3.500 € untergeordnet und meine Sparrate ist ausreichend hoch, das wieder auszugleichen. Ich habe schon öfter mit Verlust verkauft, das wird immer wieder passieren.
@Michael
Dein letzter Absatz bringt es auf den Punkt.
@Bernd
Ich habe mir das Video gerade angeschaut. Torsten Tiedt hat das gut analysiert, ist durchaus empfehlenswert.
Ihr habt hier viele tolle Kommentare geschrieben und dazu habe ich in verschiedenen Foren gelesen.
Rückblickend war ich schon mit der Fusion von Kraft und Heinz nicht ganz glücklich und als ich zum Jahresende mein Depot etwas aufgeräumt hatte, war KHC schon nahe dran rauszufliegen. Kraft Heinz ist sicher kein Pleitekandidat, aber wie Gerry schreibt, habe ich ebenfalls das Vertrauen verloren und sehe für die Zukunft nicht den großen Wurf. Mit General Mills, Hormel Foods etc. bin ich weiterhin im Nahrungsmittelsektor vertreten. CVS hat nach der Übernahme von Aetna die Dividende eingefroren, damit kann ich gut leben und ich finde es vom Management gut nach außen kommuniziert. Dies fehlt mir hier etwas.
KHC schreibt schwarze Zahlen und die Dividende wurde gekürzt statt gestrichen, was in gewisser Weise positiv ist. Ich könnte die ganze Sache aussitzen, aber ich fühle mich nicht mehr sonderlich wohl mit dem Investment, daher werde ich mich von KHC trennen.
Ob der Kurssturz übertrieben war, kann ich nicht beurteilen, ist aber oft so, dass es die darauffolgenden Tage Erholungstendenzen gibt. KHC wird nicht sofort vom Platz gestellt, da ich denke, dass sich der Kurs in nächster Zeit auch in diesem Fall wieder etwas erholen wird und wenn es nur eine technische Gegenreaktion ist. Letztlich ist das eine kleine Spekulation auf eine Verlustminimierung. Sollte es nicht klappen, eben Pech gehabt. Letztlich habe ich schlichtweg keine Lust, das alles auszusitzen. Wäre die Dividende nur eingefroren worden, dann hätte ich das vermutlich geschluckt. Rückblickend war es aus meiner Sicht richtig, mich z. B. von ConocoPhillips und YUM Brands zu trennen. So werde ich es auch hier halten. Es gibt viele gute Firmen und es wird sich ein Ersatz finden, da habe ich ebenfalls Zeit und sollte ich letztlich doch nur 49 Unternehmen im Depot haben, dürfte das wohl eines der geringsten Probleme sein.
Viele Grüße und nochmals Danke allen, der gegenseitige Austausch hilft mir, meine Gedanken zu ordnen.
Sven (Sonntag, 24 Februar 2019 15:20)
Alexander, danke für die Klarstellung! Jetzt habe ich verstanden:
Verluste kann man also durch neue Sparraten ausgleichen.
Und wenn man öfters mit Verlust verkauft, dann gewöhnt man sich daran.
Ahhhhhhhhhja!
Thomas (Sonntag, 24 Februar 2019 15:59)
Hallo, ich habe die Aktie auch, allerdings relativ niedrig gewichtet.
Meine viel größere Position in dem Bereich ist Unilever (wobei die nicht nur Nahrungsmittel herstellen, dass war auch ein Grund sie stärker zu gewichten).
Ich werde nicht nachkaufen, da ich in letzter Zeit mehrmals BAT gekauft habe, hauptsächlich wegen der hohen Dividendenrendite und der in der Branche, meiner Meinung nach, zu Unrecht herrschenden Panik.
Meine Frau hat allerdings am Freitag Kraft Heinz direkt nach dem Einbruch nachgekauft. Sie ist überzeugt, dass die Probleme in den Griff zu bekommen sind und sieht den Kurssturz als Chance.
Ich bin auch der Meinung, dass die Aktie übertrieben nach unten gerauscht ist.
Was mir in dem Video von Torsten Tiedt aufgefallen ist, ist die Fokussierung auf die USA. Hier bietet sich andererseits doch auch noch Wachstum in anderen Regionen der Welt. Den Aspekt der steigenden Weltbevölkerung sollte hier den Nahrungsmittelkonzernen ebenfalls in die Karten spielen.
Für mich persönlich eine Halteposition.
Mal schauen, wie es weitergeht.
Schönen Sonntag noch
Nils (Sonntag, 24 Februar 2019 16:11)
Ich habe meine Position am Freitag aufgestockt und werde morgen noch mal nachkaufen. Das KGV liegt jetzt um 10, und die Dividendenkürzung macht mE Sinn, da jetzt ca 2, anstatt 1 Mrd. für den Schuldenabbau zur Verfügung stehen.
Norbert (Sonntag, 24 Februar 2019 16:43)
@ Thomas: Ich denke auch, dass KHC seine Probleme in den Griff bekommen wird, etwas anderes wird Warren Buffett nicht zulassen. Die Fokussierung auf die USA bei Torsten T. halte ich für richtig, da das interantionale Geschäft ganz überwiegend von Mondelez betrieben wird. Und was mir auch nicht gefällt, ist der Ansatz, nicht über "gesündere" Lebensmittel nachzudenken, sondern den Konsumenten davon überzeugen zu wollen, dass die aktuellen Produkte gut sind. Geht`s denn noch??? Für Wachstum fehlt mir insbesondere bei den horrenden Schulden auch jede Fantasie. Aber hier gilt: Ruhig bleiben und erst einmal abwarten. Jetzt werde ich sicher nicht verkaufen.
MrVegas (Sonntag, 24 Februar 2019 17:47)
@ Alex: Schau dir einmal Unilever an. Mir hat sehr gefallen, wie das Management reagiert hat nach der Kraft Heinz Offerte. Die schwache Rama Sparte wurde an KKR verkauft. Ein großer Aktienrückkauf wurde neu gestartet und die Marge soll langfristig gesteigert werden.
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/serie-globale-konkurrenten-im-check-3-auf-die-attacke-von-kraft-heinz-folgt-bei-unilever-der-aktionismus/22823584.html?ticket=ST-255991-jpSdJNwxQzSb6FpcSWKf-ap1
Der doppelte Firmensitz wurde allerdings nicht aufgegeben. Einige größere Aktionäre wollten das nicht, da Unilever entweder aus dem FTSE100 oder Eurostoxx50 rausfliegen würden. Darüber hinaus ist die Firma stark in den Emerging Markets vertreten und zahlt eine Quartalsdividende.
Man merkt ich bin hier befangen... Bitte eigene Einschätzungen vornehmen ;-)
Grüße
MrVegas
Alexander (Montag, 25 Februar 2019 10:56)
Nachdem ich mehrere Mails bekommen habe, möchte ich klar stellen, dass meine Entscheidung keine Verkaufsempfehlung ist. Die Firma wird sich vermutlich langfristig behaupten und wieder erholen. Ich habe mir nur die Frage gestellt, ob ich ihr die Zeit gebe oder mich anderweitig orientiere. Es muss jeder selber entscheiden und in zwei Jahren wissen wir, was die bessere Wahl gewesen wäre.
Hallo Sven,
ich lese da einen leichten süffisanten Unterton in deinem Kommentar ;)
Ich erkläre es gerne noch einmal. Mein Ziel sind 500k Investitionsvolumen und nicht Depotwert. Verkaufe ich nun eine Aktie, verringert sich der Investitionsbetrag. Wird durch den Verkauf ein Buchverlust realisiert, habe ich weniger Geld zum reinvestieren und muss zwangsläufig diesen Betrag zusätzlich sparen. Wäre der Fall anders herum und ich würde einen Gewinn realisieren, dann hätte ich mehr Geld zum reinvestieren bräuchte den Gewinnbetrag nicht mehr zusätzlich sparen. Ich weiß, das ist etwas kompliziert.
Psychologisch ist es tatsächlich so, dass der Mensch eine Verlustaversion hat. Deshalb fällt es vielen schwer, einen Buchverlust in einen realen Verlust zu verwandeln. Mit zunehmender Erfahrung lernt man damit umzugehen (zumindest die Meisten) und es tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Gerade für Trader ist es extrem wichtig, das neutral zu sehen.
Alles klar? ;)
Hallo Thomas,
wie Norbert schreibt, ist Kraft auf den nordamerikanischen Markt fokussiert. Durch die Abspaltung von Mondelez ist es so, dass einzelne Marken wie z. B. Philadelphia Streichkäse je nach Region von zwei Firmen bedient wird.
Hallo MrVegas,
Unilever muss ich mir doch mal anschauen. Quartalszahlung passt schon mal. Anscheinend gibt es da auch keine Steuerproblematik, zumindest haben wir ein DBA und die Niederländer scheinen die Kapitalertragssteuer zum 1.1.2019 abschaffen zu wollen? Da muss ich etwas recherchieren. Wie sind eure Erfahrungen mit Unilever und der Dividendenbesteuerung? Das wäre eine gute Alternative für KHC.
Viele Grüße
Alexander
Patric S. (Montag, 25 Februar 2019 13:09)
Hi Alexander,
interessant, mal über einen Fallen Angel etwas zu lesen, welche Leute "in realis" im Depot haben/hatten. Ich hatte im Sommer letzten Jahres mal eine Short-Put-Option auf KHC geschrieben, dann aber nach einem erneuten Zahlencheck mit ca. 260 € Verlust zurück gekauft. Nach dem jüngsten Kursabsturz kann ich über so einen geringen Verlust dann ja schon fast froh sein... ;) Aber Schadenfreude ist hier überhaupt nicht angebracht, denn es war einfach auch sehr viel Timing-Glück dabei!
Der Vergleich mit GE ist, so meine ich, nicht ganz an den Haaren herbei gezogen, weshalb ich die Aktie auch weiterhin meiden werde. Ich versuche mich, von einigen Cash-Cow-Ausnahmen (Altria, IBM, Coca Cola, McDonalds und PG) mal abgesehen auf Wachstumswerte zu konzentrieren.
Wie man allerdings mit selbst mit potentiellen Pleitegeiern gutes Geld verdienen kann, lässt sich hier sehr gut nachlesen: http://www.optionstradingiq.com/the-wheel-strategy/
Doch Vorsicht: Hier lauert die Martingale-Falle und man kann enorme Klumpenrisiken auftürmen! Also immer schön aufpassen beim MacGyver spielen im eigenen Depot!! :))
Beste Grüße
Patric
Oliver (Montag, 25 Februar 2019 15:22)
Hallo Alexander,
ich habe die Aktie nicht, aber natürlich schon ähnlich wie Du ziemlich ähnliche Erfahrungen machen dürfen. In der Situation bin ich kein großer Freund von schnellen Handlungen. Ich würde allerdings als erstes den Verlust realisieren und dann die Aktie in gleicher Stückzahl wieder kaufen. Den Buchverlust würde ich im zweiten Schritt mit einem Buchgewinn neutralisieren. Damit hast Du schon mal einen Teil deiner Verluste ausgeglichen.
Dann zum eigentlichen Problem KHC. Stand heute ist alles überemotionalisiert und Emotionen sind bekanntlich der allerschlechteste Ratgeber, um die Situation richtig einschätzen zu können. Seien wir ehrlich: Das KHC die Dividende kürzen wird war ein offenes Geheimnis. Darüber wurde einfach zu viel in den letzten Monaten geschrieben.
Das Geschäft ist positiv, es wird immer noch signifikant viel Geld verdient. Die Abschreibungen haben neben der Dividendenkürzung den Zweck, möglichst viel Geld im Unternehmen zu halten, ohne zu viel Steuern zahlen zu müssen. Die 15 Milliarden sind quasi Buchverlust, aber kein Abfluss von Geldern. Die können ggü. auftretende Gewinne verrechnet und dadurch können Schulden abgebaut werden. Die Schulden sind ein signifikantes Problem des Unternehmens und sorgen für viel Unruhe.
Zum Produktsortiment reiht sich KHC bei vielen Lebensmittelmultis ein, die es nicht gut schaffen, die Zeichen der Zeit zu sehen. Da dürfte man heute auch nicht in Coca Cola oder General Mills und so einigen anderen investiert sein. Die Frage ist, ob sie mit der Zeit sich wieder so positionieren können, dass ihre Produkte besser nachgefragt werden. Ich denke, es wird hier zu viel auf die Gesundheitsphilosophie herumgeritten. Solche Produkte fehlen zwar KHC, aber es ist fast unmöglich nur mit Gesundheitsprodukten riesiges Wachstum schnell herbeizuführen. Das ist nicht der Kardinalsweg und kann lediglich eine sukzessive Weiterentwicklung des Portfolios sein.
Man sollte sich alternativ überlegen, ob man bestehende Produkte nicht modifizieren oder weiter entwickeln möchte. Ketchup ist halt nicht originell, sondern ein Massenprodukt. Aber darum kann man sicher etwas bauen, was den Leuten wieder besser gefällt. Die Frage, die Du dir stellen solltest ist, ob Du dem Management das zutraust? Aufgrund der großen Gewinne haben sie Zeit, die Änderungen einzuführen. Das kann positiv oder negativ sein. Positiv, wenn sie sehen, dass es Zeit für Korrekturen ist. negativ, wenn sie glauben, es geht ihnen ja noch gut und man kann es nach Merkel-Manier aussitzen. Das wird über den Erfolg-/Misserfolg des Haltens der Aktie entscheiden.
Ich persönlich habe in solchen Situationen nicht immer die gleiche Entscheidung getroffen. Bei GE bin ich dabei geblieben, weil ich überzeugt bin, dass sie die Kurve bekommen. Bei so einigen anderen bin ich ausgestiegen und habe etwas erfolgreicheres gesucht. Häufig ist das gar nicht so schlecht, auch bei Realisierung der Verluste des alten Wertes. Erfolgreiche Unternehmen entwickeln sich zumeist besser als Unternehmen, die erst eine Krise durchlaufen müssen. Und das Dumme ist, dass man nie weiß, wie lange diese dauert.
Wäre ich in deiner Situation, würde ich sie erstmal weiter halten. Das Unternehmen hat zwar einen Schnupfen, aber noch keine Lungenentzündung. Geht's in die Richtung Lungenentzündung, dann weg damit. Wird der Schnupfen kuriert, dann ist in zwei Jahren alles wieder gut.
Grüße Oliver
Marco (Montag, 25 Februar 2019 15:23)
Unilever gibs auch als Uk-Version ohne Quellensteuer: WKN: A0JNE2 / ISIN: GB00B10RZP78
Mit dem Brexithickhack aber vielleicht auch nicht so sonderlich sinnig :)
Alexander (Montag, 25 Februar 2019 15:57)
Hallo Patric,
danke für deinen Kommentar.
Hallo Oliver,
danke für dein Post. Ich habe es nicht eilig mit dem Verkauf und wie du treffend schreibst, ist das ein Schnupfen und keine Lungenentzündung. Wer weiß schon, was die nächsten Tage kommt. Vielleicht stockt WB kräftig auf, das kann sogar dazu führen, dass die Aktie langfristig vom Kurszettel verschwindet. An sich bin ich schon ziemlich leidensfähig und behalte z. B. meine Patterson. Mir stößt hauptsächlich das Verhalten vom Management etwas auf, aber beobachten wir das Ganze, vielleicht kommt da eine neue Führungsmannschaft?
Viele Grüße
Alexander
martbert (Montag, 25 Februar 2019 20:21)
Hallo Alexander,
um auf deine Frage bzgl. der Dividendenbesteuerung von niederländischen Aktiengesellschaften zurückzukommen, kann ich dir von meinen Erfahrungen bei der DiBa berichten. Dort befindet sich zwar nicht die Aktie von Unilever, dafür aber von der NN Group.
Bei den bisherigen Dividendenausschüttungen war die steuerliche Behandlung wie bei den US-Aktien. Die in den Niederlanden gezahlte Quellensteuer i.H.v. 15% wurde angerechnet. Ich würde es folglich bedauern, wenn diese Steuer abgeschafft würde bzw. worden ist, wobei ich auf deinem Blog zum ersten Mal davon lese. Durch diese Anrechnung reduziert(e) sich nämlich die Bemessungsgrundlage für den Soli (wie in den USA). Der Steuervorteil belief sich auf etwa 6%, wenn ich es richtig in Erinnerung habe.
Ich möchte nicht ausschließen, dass onvista es anders handhabt als die DiBa, halte es allerdings für unwahrscheinlich. Bei der nächsten Dividende, die vermutlich Ende Juni fließt, kann ich wscheinlich Genaueres berichten.
Soweit mein Halbwissen. Um meine persönliche Meinung kundzutun, würde ich es begrüßen, wenn dein Depot weiterhin aus überwiegend US-amerikanischen Aktien besteht, da die dortige Aktienkultur einfach ausgeprägter ist als hier in Europa. Unabhängig davon, wie deine Entscheidung ausfällt, werde ich weiterhin deinen Blog verfolgen, da ich deine Herangehensweise sehr schätze.
Viele Grüße
martbert
Nils (Montag, 25 Februar 2019 20:55)
Warren Buffet hat sich übrigens zu dem Kursrutsch in einem Interview bei CNBC geäußert.
https://www.cnbc.com/video/2019/02/25/warren-buffett-berkshire-hathaway-overpaid-for-kraft.html
Interessant, wie ich finde.
Er spricht auch das Risiko von Handels Marken für Markenhersteller an. Außerdem interessant, mit wie wenig materiellen Vermogensgegenständen KHC enorme Gewinne einfährt.
Monaco (Montag, 25 Februar 2019 21:37)
Hey zusammen,
bin auch ein Teilhaber von Kraft Heinz. Hatte "leider" sogar 600 Stück und heute mal 1/3 verkauft. Ich glaube zwar auch nicht an eine Pleite, aber kann es auch nicht komplett ausschließen. Die restlichen 400 werde ich wohl behalten, vorerst zumindest.
@Oliver
Das mit dem Verkaufen und gleich wieder kaufen wurde mir als fetter Warnhinweis einer Bank mal angezeigt, dass das Finanzamt sowas evtl. verfo würde. Vielleicht habe ich das auch nur falsch verstanden...? Sowas habe ich mich deshalb nun aber nicht getraut, obwohl ich es natürlich sinnvoll finde. Weiß jemand, wie da die rechtliche Handhabung ist?
Unilever habe ich auch (wieder) dabei. Kann mich bei den Dividenden nicht mehr genau erinnern. Aber es war so, dass die Quellensteuer angerechnet wird und man sich somit den Soli Bisserl spart. Der Effekt kommt, soweit ich weiß, etwas mehr zu tragen, wenn man seinen Freibetrag schon ausgeschöpft hat, was ja leider recht schnell geht.
Viele Grüße
Christian
aphanes (Dienstag, 26 Februar 2019 08:07)
@Monaco: In manchen Foren lauert noch das Gerücht, dass es sich beim Verkauf und sofortigem Wiederkauf um Gestaltungsmissbrauch handeln könnte. Ist aber nicht so (https://www.haufe.de/finance/finance-office-professional/verkauf-und-wieder-ankauf-gleichartiger-wertpapiere-am-selben-tag-zu-unterschiedlichen-preisen-grundsaetzlich-kein-gestaltungsmissbrauch_idesk_PI11525_HI2241211.html)
Eignet sich daher sehr gut dazu, seine Einnahmen etwas gleichmäßiger über die Jahre zu verteilen. Ebenso beliebt sind Anleihenkäufe zum Jahresende mit hohen angelaufenen (negativen) Stückzinsen, die kurz nach Jahreswechsel auslaufen.
Slingsby (Dienstag, 26 Februar 2019 13:21)
Hallo zusammen,
KHC hatte ich zum Glück nicht im Depot, aber der plötzliche Kursrutsch und die dazugehörigen Umstände haben mir die letzten Tage zu denken gegeben (wohlgemerkt: ich beschäftige mich also erst seit ein paar Tagen mit KHC).
Ich frage mich, ob es vielleicht Frühindikatoren für sowas gibt mit denen wir mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit erahnen können, dass was im Busch ist? Also habe ich mal angefangen, mir die Fundamentaldaten und Kennzahlen von KHC anzusehen (das mache ich immer zuerst, weil ich dann das Gefühl habe, Fakten in der Hand zu halten, bevor ich anfange News zu lesen und zu interpretieren).
In der GuV von 2013-2017 konnte ich keine Anzeichen erkennen, nur meines Erachtens ordentliche Umsatzzahlen, die zwar von 2016 auf 2017 minimal zurückgegangen sind, aber nicht signifikant. Das EBITDA verhält sich ähnlich und da gehen bei mir keine Alarmglocken an.
In der Bilanz ist der Verschuldungsgrad von 108% in 2016 auf 81% in 2017 gesunken, was erstmal positiv aussieht. Aber der dynamische Verschuldungsgrad (:wie schnell kann das Unternehmen seine Schulden abbauen) ist von 2016 auf 2017 von ca. 1200% (das wären 12 Jahre zum Schuldenabbau) auf ca. 10200% (das sind dann 102 Jahre zum Schuldenabbau) gestiegen (die Zahlen sind von onvista). Das ist nicht gut und deutet auf Cashflow Probleme hin.
Also habe ich mir zum Schluss noch den Cashflow angesehen und siehe da: der Cashflow aus der operativen Tätigkeit sinkt von 2016 auf 2017 von 5,24 Mrd auf nur noch 527 Mio USD und ist somit auf ein Zehntel zusammengebrochen! Der KCV spiegelt das wider und springt von leicht überbewerteten 20 in 2016 auf völlig abgehobene 180 in 2017.
Ich habe wohlgemerkt keine Statistik, sondern nur diesen Einzelfall. Wenn ich mir KHC in 2017 angesehen hätte (was ich nicht getan hab, weil ich KHC nicht auf dem Radar hatte), wäre es nicht durch meine Einstiegskriterien durchgekommen, weil ich einen KCV von am besten unter 15 bevorzuge. Ich werde diesen Fall aber im Hinterkopf behalten und beobachten, ob ich nicht noch ähnliche Verhaltensweisen bei anderen Aktien finde. Vielleicht hilft das als Frühwarnsystem für die Zukunft? Was meint ihr? Könnte das hilfreich sein?
Viele Grüße,
Slingsby
Tugumak (Dienstag, 26 Februar 2019 20:36)
@ Slingsby
Wenn du Zahlen amerikanischer Firmen aus dem Jahr 2017 für irgendwelche Bewertungen heranziehst, dann kannst du überhaupt keine Schlüsse daraus ziehen.
Da gabs nämlich durch die Trumpsche Steuerreform Verwerfungen, die die Kennzahlen sinnlos werden lassen.
Wohlgemerkt, ohne dass sich am Geschäft was geändert hätte.
Da wäre KHC nicht durch deine Filter gekommen, weil sie hohe Steuerzahlungen leisten mussten, aber eine andere Firma, die sonst überhaupt nichts gebacken bekommt, hättest du dir eingekauft, weil die fast überhaupt keine Steuern zahlen müssten...
David (Dienstag, 26 Februar 2019)
Huhu Alexander,
Kann es sein, dass du dich durch unsere Beiträge sehr beieinflussen lässt. ;) Kommt mir als "Leser" manchmal so vor. Du schreibst, dass du das und das machen willst und die Entscheidung getroffen hast, dann setzt "oliver" nen Post ab ( nen guten wie ich finde-seine Meinung) und du denkst wieder übers länger halten nach ;). Klar nen Blog ist für ne Diskussion gut, aber im Grunde trifft jeder seine Entscheidungen selber und legt sich selber Kriterien fest.
Ich habe nun geschaut wie der Aktienkurs gelaufen ist. Nach dem Kursrutsch ging es nur für par Stunden mal bergauf- aber Tagesschluss war minus..heute wieder 3%..wie weit es runter geht? Weis niemand. Kauft WB dazu..geht es hoch..GE..wer unten gekauft hat- und jetzt die Pharmespalte für glaub 21 Milliarden veräußert- schwups Sprung nach oben..Glückwunsch..aber weis man das vorher? Dividendendepot-Sicherheit? Ansonstn ist man Spekulant. Ich für meinen Teil lege mir keine Werte rein - die rein aus einer Produktkette bestehen z.B. Nahrungsmittel.. Dann lieber Werte wo Konsumgüter zwar drinne sind aber nicht von einem großen Unterpunkt- daher Nahrungsmittel plus Gebrauchsmittel usw..siehe Unilever. Ich bin auch am überlegen bei KHC einzusteigen..Wo bin ich eingestiegen? TUI AG..aktuelle Dividendenrendite Ü 7% glaub ich..Weltmarktführer..hat die Zeichen der Zeit erkannt im Gegensatz zu KHC.. bin ich mir zu 100% sicher? Nein..aber die Dividendenrendite ist so hoch und die Aussichten sind gut, dass sich das Risiko in Waage hält im Gegensatz zu KHC .. Warum verkauft WB nicht? Ganz einfach..der Sitzt schon auf Ü 100 Milliarden Cash..alle Unternehmen sind überteuert die irdgnwie ins Raster fallen würden..und auf Cash gibts keine ordentlichen Zinsen..das ist das aktuelle Dilemma und daher muss er investieren und/oder halten..besser so als Geld verbrennen..
Alexander (Dienstag, 26 Februar 2019 23:19)
Hallo martbert,
wegen der Abschaffung der Steuer habe ich beim Lesen im Netz einen Artikel gefunden, aber da steht viel. Da muss man schon sehr vorsichtig sein.
Hallo David,
ich glaube, wir beeinflussen uns alle gegenseitig.
Ich werde mich von KHC trennen, aber ich habe Zeit und muss nichts überstürzen. Ich kann die Entwicklung beobachten und durchaus 1-2 Dividenden mitnehmen. Letztlich setze ich darauf, dass nach so einem Kursrückgang eine Erholung einsetzt. Diese wird sicher nicht gleich 50 % bringen, sollte sich die nächste Zeit nichts tun, dann verkaufe ich mit 50 % minus. Wie gesagt, ich habe keine Eile und es wird interessant, was Warren Buffett macht. Kommt hier die Meldung, dass Berkshire zukauft, dann macht KHC einen Satz nach oben. Berkshire hat da eine Sonderreglung und müssen nicht sofort melden das sieht man erst am Ende eines Quartals.
Viel Grüße
Alexander
Michael (Mittwoch, 27 Februar 2019 10:25)
Hallo Alexander,
zunächst einmal möchte ich Dir für Deinen tollen Blog danken!
Zu KHC schlage ich den gleichen Weg ein wie Du, erst mal abwarten und auf Gegenbewegung warten. Das KHC Pleite geht schließe ich aus.
1. letztendlich wird trotzdem noch viel Geld verdient und
2. Buffet! - Ein Interesse daran wird er nicht haben. Ich meine sogar (wenn auch befangen) im CNBC Interview herausgehört zu haben das er bei tollen Unternehmen gerne nachkauft und nicht beim einem Kurssturz denkt verkaufen zu müssen..... Direkt auf KHC muss das nicht bezogen sein, aber seine, sagen wir mal sehr vorsichtige, überdachte Weise und Mimik dabei wie er es aussprach, war für mich ein Zeichen das er nachgekauft hat oder werden wird.....
Aber wie gesagt, ich bin befangen da selbst investiert, und würde mir daher natürlich wünsche das so richtig gedeutet zu haben :-)
In ein paar Wochen wissen wir mehr
Viele Grüße
Micha
Alexander (Mittwoch, 27 Februar 2019 20:19)
Hallo Micha,
hoffen wir mal, das du das richtig gedeutet hast, wobei sich WB nicht in die Karten schauen lässt.
Viele Grüße
Alexander
David (Donnerstag, 28 Februar 2019 17:15)
Mal noch ein ganz anderer Ansatz zum Nachdenken.
Alexander, was machst du wenn ein Wert z.B. 100% gestiegen ist? Nehmen wir an:
Wert x ist mit 10.000 Euro im Depot und wirft 5% Rendite ab, daher 500 Euro/jährlich.
Der Wert ist jetzt bei 20.000 Euro. Daher du würdest / ziehen wir mal 25% steuerlich pauschal ab, 7500 Euro Gewinn haben. Wenn du den realisierst, wären 15 Jahre die Dividende gesichert.
Was tust du? Verkaufen ab einem gewissen Wert einer Aktie, eines Reits,eines Fonds..und reinvestieren in 2 vermeintlich andere Kandidaten und somit weiter Diversifikation, oder macht man/du nichts? Das würde mich noch interessieren. Weil 15 Jahre auf einem Schlag die Dividende sicher - mit einmal verkaufen ist schon ein langer Horizont.
Alexander (Donnerstag, 28 Februar 2019 20:11)
Hallo David,
wenn die Aussichten weiterhin gut sind, auf alle Fälle behalten. Sollten die Dividenden weiter gesteigert werden, dann wird die Rendite auf meine Investition immer größer.
Ich könnte natürlich die 17.500 € neu investieren, z. B. mit 4 % netto und hätte dann 700 € Dividende. Dazu muss ich aber eine Firma (oder 2) finden, die genauso die Dividende steigern, wie das Ursprungsunternehmen, damit ich mir den Vorteil langfristig sichere. Kann klappen, muss aber nicht. Meine Microsoft sind knapp 130% im plus, andere durchaus mit 60 % und 70 %. Irgendwann wird es zunehmend schwieriger, die Unternehmen auszutauschen. Da lasse ich sie lieber liegen und experimentiere nicht.
Viele Grüße
Alexander
Anna (Donnerstag, 28 Februar 2019 21:11)
Hallo,
ihr kennt euch doch aus. Was macht ihr mit Eli Lilly? Nimmt einer das Umtauschangebot in Elanco Animal Health Inc. (WKN A2N6BH) an oder nicht? Ich hab Lilly mal bei 24 Euro gekaut, da fällt einiges an Steuer an.
Viele Grüße
Anna
Sonny (Donnerstag, 28 Februar 2019 21:38)
Hallo,
Was sagt ihr zum kursrückgang von cvs health? Wäre es aktuell ein Kauf wert?
Vg
James (Freitag, 01 März 2019 08:05)
@Sonny: CVS steht derzeit ganz genau unter Beobachtung! Ich halte den Wert für sehr gut gewappnet und die Aussichten stimmen schon. Dazu kann ich meinen EK deutlich senken, ich würde den Kauf nicht wegen der Senkung machen sondern weil ich weiterhin von dem Unternehmen überzeugt bin. Sobald die Übernahme komplett durch ist und der Schuldenhaufen auf das gewünschte 3x gesunken ist, gehe ich wieder von steigenden Dividenden aus. Dazu wird sich der Kurs wieder erholen, da CVS jetzt schon gut aufgestellt ist um gegen z.B. Amazon zu bestehen.
"CVS states that it will stop share repurchases and stop increasing the dividend until the balance sheet leverage is down to 3x."
KGV < 9
Div R. > 3,5%
Nelson (Montag, 25 März 2019 15:10)
Ich bin aktuell auch am überlegen jetzt in KHC zu investieren da ich noch einen längeren Anlagehorizont habe und KHC momentan günstig zu bekommen ist.
Was mich momentan abhält ist das Managment. Marken ab zu schreiben gehört zur Marktwirtschaft aber dass das Managment hinstellt nach dem Motto "die leute haben heut andere Gewohnheiten, wir müssen sie wieder an unsere Produkte gewöhnen" (sprich man möchte kein Zero zucker Programm etc. fahren) ist schon eine sehr altertümliche und engstirnige Einstellung. Zu dem hat das Managment kosten mit der Fusion beider Großkonzerne ausgegeben und ist dann an Unilever gescheitert. Ich kann mich an Porsche erinnern als sie VW übernehmen wollten, was dann dabei rum kam ist bekannt ;-)
helgeschneider9 (Dienstag, 26 März 2019 10:51)
Hi, und Danke für die sehr gute Ausführung. Wann wird den diese Dividende gezahlt. ?
Hauptversammlung 22.3 Zahlung vierteljährlich ?
Alexander (Dienstag, 26 März 2019 20:55)
Hallo helgeschneider9,
bei US-Aktien spielt die HV weiter keine Rolle.
Auszahlungstermine bei Kraft Heinz sind im März, Juni, September und Dezember.
Viele Grüße
Alexander
froop (Donnerstag, 28 März 2019 12:51)
Habe die Aktie erst nach dem Kursrutsch bei ca 30EUR gekauft. Nachdem die dann langsam runtergesackt ist auf 28 wurde mir mulmig da ich doch 150 Stück gekauft hatte. Aber mir scheints damit ja eher gut ergangen zu sein und muss halt nun warten. Nachkaufen bei 28 war mir zu riskant...
Skywalker (Dienstag, 28 Mai 2019 19:05)
Heute wieder über % Minus, es wird von einem Delisting gemunkelt, weil die Firma keine Quartalsergebnisse mehr mitteilt.... Vielleicht doch besser verkaufen?
MrAktie (Freitag, 12 Juni 2020 10:17)
Hallo Alex,
Kraft Heinz gehört zu den 4 Unternehmen, die ich für immer halten werde. Ist mein größtes Investment. Management war schlecht. Marken sind top. Warren Buffett als ewiger Mitbesitzer spitze.
Schöne Grüße
Uwe